Erik Hauser: Verhext, verzaubert und verloren

Ashera Verlag, Desloch, März 2024
E-Book, Fantasy/Mystery, ISBN: 978-3-759205-66-7, 58 Seiten, 2,99 EUR
Coverlayout: Atelier Bonzai, Covergrafik: pixabay
Das E-Book wurde vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
https://www.erikhauser.de/
http://www.ashera-verlag.de

STORY
Für Malte Friedrichs könnte es derzeit nicht besser laufen. Die Hochzeitspläne mit der schönen und kultivierten Eleonore werden demnächst Wirklichkeit und jetzt hat er noch der Posten als Cheflektor bei Random House bekommen. Die Feier seiner Beförderung gestaltet sich feuchtfröhlich, so dass sich Malte etwas angeschickert ans Steuer seines Mercedes AMG setzt und den Heimweg antritt. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und es kommt, wie es kommen muss. Auf einem abgelegenen Straßenstück fährt Malte eine Passantin an, die zum Glück unverletzt bleibt. Trotzdem gebietet es der Anstand, die Frau, die sich als Ella vorstellt, nach Hause zu fahren. Obwohl die Fremde mit ihrer rotzigen Punk-Attitüde – so ganz das Gegenteil von Eleonore – zunächst einen abstoßenden Eindruck auf Malte macht, begleitet er sie noch in ihre Wohnung. Je länger er sich dort aufhält, desto mehr gerät er in den Bann der Fremden, während seine Zurechnungsfähigkeit zunehmend schwindet.

MEINUNG
Bereits auf den ersten Seiten gelingt es Erik Hauser („Das Erbe der Wölfe“) souverän, den Leser einzufangen. Obwohl der Protagonist zunächst generisch erscheint, sind die Teilhabe an Malte Friedrichs‘ lebendiger Gedankenwelt und der hemdsärmelige Schreibstil sofort einnehmend. Man „leidet“ förmlich mit dem frischgebackenen Cheflektor, der die Firmenfeier über sich ergehen lassen muss, während zuhause seine verführerische Verlobte wartet. Übrigens werden hier schon nebenbei einige Bemerkungen fallen gelassen, die man leicht überliest, die aber später noch wichtig werden.
Der Unfall setzt die Haupthandlung in Gang und kaum ist Malte in Ellas Wohnung angekommen, folgt eine ganze Reihe von Plot-Twists, die Malte am Ende sogar zur Nebenfigur degradieren. Begleitet von dem namensgebenden Jazzklassiker „Bewitched, Bothered, and Bewildered“, der sich durch die Handlung zieht, wird Malte bald deutlich, dass das Zusammentreffen mit Ella kein Zufall war.

Erneut beweist Erik Hauser, dass er sein geneigtes Publikum hervorragend unterhält. Auch in „Verhext, verzaubert und verloren“ findet sich zwischen den Zeilen ein feiner Humor, der hier auf Kosten des ahnungslosen Malte geht. Gepaart mit den unvorhersehbaren Story-Wendungen wird die Novelle zu einer ausgesuchten Empfehlung. Ein kleines Märchen für Erwachsene, das auf unterhaltsame Art die Frage nach Lebensentscheidungen und den damit verbundenen Konsequenzen stellt.

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