Die City Cobra

Originaltitel: Cobra
The Cannon Group, USA, 1986
Plaion Pictures, München, 28.03.2024
Mediabook (Blu-Ray+DVD), Thriller/Action, EAN: 4020628605506, ca. 87 Min, EUR 29,99 (EVK)
Regie: George Pan Cosmatos
Drehbuch: Sylvester Stallone
Sprachen: Deutsch, Englisch
Tonformat: BD: Deutsch PCM 2.0; Englisch PCM 2.0 & 5.1, DVD: Deutsch Dolby Digital 2.0; Englisch Dolby Digital 2.0 & 5.1
Bildformat: 1.85:1
Altersfreigabe: FSK 18
Darsteller: Sylvester Stallone, Andrew Robinson, Reni Santoni, Brigitte Nielsen, u.a.
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STORY
Ein Serienkiller, den die Presse bereits den „Nacht-Schlitzer“ nennt, hält die Polizei von Los Angeles in Atem. Da keine Ermittlungserfolge zu verzeichnen sind, ringt man sich im LAPD durch, Lieutenant Marion „Cobra“ Cobretti (Sylvester Stallone) zu dem Fall hinzuzuziehen. Seine Erfolge sprechen für sich, doch seine rücksichtslose Auge-um-Auge-Mentalität, die an Selbstjustiz grenzt, stößt der Führungsetage regelmäßig sauer auf.
Schon bald äußert Cobretti den Verdacht, dass es sich um eine ganze Organisation von Mördern handeln könnte. Die Vermutung bestätigt sich, als eine Tatzeugin, das Fotomodel Ingrid Knutsen (Brigitte Nielsen), den Killern (u.a. Brian Thompson) entkommen kann und sich an die Polizei wendet. In Begleitung von Cobretti und seines Kollegen Gonzales (Reni Santoni) soll Knudsen in Sicherheit gebracht werden, doch ein Maulwurf innerhalb des LAPD setzt die Killer auf deren Spur.

MEINUNG
Auch mit dieser Heimkino-Veröffentlichung bleibt eine längere Version von „Die City Cobra“ der Wunschtraum zahlreicher Fans. Das Mediabook enthält die bekannte „Rumpf“-Version des Films, die im Kino war, dafür ist der Action-Kracher neu in 2K remastered.

Inzwischen scheint es offiziell, dass in Wahrheit Sylvester Stallone den Großteil der Filmregie übernommen hat (vgl. auch „Nachtfalken“). Wer hier die Augen verdreht, vergisst allerdings, dass Stallone auch „Rocky“ inszeniert hat und seine Regiearbeiten durch die Bank mindestens solide sind. Allerdings merkt man „Cobra“ deutlich Stallones Ego-Höhenflug an, der in einer ultracoolen Performance mündet und dem Zuschauer in technischer Hinsicht 80er Jahre-Action-Kino par Excellence beschert. Die Montage zu Robert Teppers „Angel of the City“ beispielsweise ist einfach fantastisch und wäre in einem heutigen Film pures Parodie-Gold!

Erzählerisch hat „Die City-Cobra“ ein unschönes Schicksal erlitten; der Film wurde seinerzeit rigoros gekürzt (um möglichst viele Auswertefenster in Kino belegen zu können), so dass beispielsweise die Hintergründe und Motive der kultartigen Killerorganisation beinahe komplett ohne Erklärung bleiben. Der Fokus liegt stattdessen auf der (Selbst)Inszenierung von Sylvester Stallone als ultracoolem Supercop, der mit markigen Sprüchen glänzt, die heute niemand mehr sagen würde.
An vielen Stellen wirkt der Film holprig und fragmentarisch an anderen sogar unbeholfen charmant. Einen gewissen Retro-Unterhaltungswert kann man dem Streifen keinesfalls absprechen. Vielleicht ist „City-Cobra“ auch einflussreicher, als man denkt; den Zahnstocher im Mundwinkel findet man z.B. bei Ryan Gosling in „Drive“ wieder.

Als Covermotiv des Mediabooks wurde „nur“ das allseits bekannte Filmplakat-Motiv verwendet (immerhin mit Spotlack-Veredelung), das, sobald man die Verpackungsfolie entfernt hat, keinen Titelschriftzug und FSK-Kennzeichen zeigt. Außerdem hat die Veröffentlichung einen ganzen Sack Extras im Gepäck: Interviews mit Beteiligten, Entfallene Szenen, Making-Of, Booklet mit Text von Stefan Jung. Alles in Allem rundum gelungen und durch die neue Abtastung auch ein Qualitäts-Upgrade.

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