Timothy Stahl: Das unheimliche Haus

Die UFO-Akten (2021) 6
Bastei Lübbe, Köln, 14.12.2021
eBook, Science Fiction/Mystery/Action, ISBN: 9-783-7517-2492-0, 64 Seiten, 1,99 EUR
Covermotiv: Cinemato / shutterstock
https://www.bastei.de/

STORY
Die Neubausiedlung Harwich Hills wird von den ersten Bewohnern bezogen, darunter die Familie Zhou, die sich von dem kostspieligen Umzug einen Neubeginn erhofft. Bald müssen sie jedoch feststellen, dass das schlechte Mobilfunknetz in der Gegend ihr geringstes Problem ist. Immer wieder kommt es zu Beinahe-Unfällen und unerklärlichen Phänomenen in dem neuen Haus. Gegenstände schweben plötzlich in der Luft und der zehnjährige Sohn Jon behauptet, dass ihn seine verstorbene Großmutter regelmäßig besucht.
Parallel dazu werden Judy Davenport und Cliff Conroy von ihrem Informanten Buzz mit einem neuen Fall betraut: Während Cliff das Medium Yong Sun ausfindig macht, der ebenfalls in Harwich Hills bei Familie Zhou war, tritt Judy inkognito als neue Nachbarin der Zhous auf, um sich ein Bild der Lage zu machen.

MEINUNG
Timothy Stahls Einstand bei den „UFO-Akten“ ist wieder ein neuer Roman, der in die Handlung eingeschoben wurde. Da in der Serie noch eine Fall-der-Woche-Struktur vorherrscht, ist das kein Problem. Man wird von dem Romanheft-Veteran („Wölfe“, „Vampira“, „Maddrax“, „John Sinclair“) auch bestens unterhalten, auch wenn man nach Abschluss der Lektüre bemerkt, dass der Autor zum Kernpunkt der Story nur wenig zu erzählen hatte.

Ein vergleichsweise langes Vorspiel setzt zum einen bereits die mysteriöse Stimmung, zum anderen gibt es hier bereits unaufdringliche Hinweise auf die auslösenden Faktoren der Ereignisse. Erst relativ spät kommen Judy und Cliff ins Spiel, die auch zunächst einmal getrennt agieren. Auch hier wird viel Zeit verwendet, Judy zur Zeugin der rätselhaften Vorgänge bei den Zhous werden zu lassen, bevor dann etwas holprig auf das Finale zugesteuert wird, wo die Poltergeist-Symptome wieder Richtung außerirdische Aktivitäten gedreht werden. Man ahnt die Idee, die hinter der Auflösung steckt, doch wird dies nie vollständig ausformuliert. Gekonnt laviert Timothy Stahl um eine eindeutige Erklärung herum und reproduziert auf diese Art bestes „Akte X“-Flair.

Insgesamt ein starker „UFO-Akten“-Beitrag, dem man den routinierten Verfasser im positivsten Sinne anmerkt.

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